Vor wenigen Wochen, auf meiner Heimreise vom Winter Ashram in Indien habe ich erlebt, wie ich mich unmittelbar nach dem Retreat in einer tiefen Kontraktion wiedergefunden habe und das, nachdem wir 21 Tage lang intensiv praktiziert haben – und ja, genau darüber habe ich Chameli Ardagh schon so oft sprechen gehört!
Am Morgen meiner Abreise begann ich stark zu bluten, hatte schmerzhafte Krämpfe und das Schlimmste, eine starke Migräne meldete sich an. All diese Symptome sind nicht neu für mich und in meinem Alltag Zuhause habe ich gelernt damit umzugehen. Ich nehme mir jeweils eine Auszeit, gehe spazieren oder ziehe mich zurück in ein verdunkeltes Zimmer, atme frische Luft und gebe mich liebevoll all dem hin.
Annullierte Flüge und eine geänderte Flugroute machten meine Reise fast 3-mal so lang wie ursprünglich vorgesehen und nun sass ich in diesem Flugzeug und mir war sterbensübel und ich wusste nicht, wie ich diese Reise überstehen kann! Und je mehr ich darüber nachdachte, wie lange ich noch in diesem Flugzeug sein werde, desto schlechter ist es mir ergangen. Ich bemerkte, wie sich meine Gedanken in ein dramatisches Szenario verstrickten und mein Leiden dadurch immer stärker wurde.
Dann habe ich mich erinnert - meine Augenbinde angezogen, die Ohrstöpsel in die Ohren gedrückt, mich in meinen Schal gehüllt und begonnen zu atmen: einatmen und ausatmen. Einfach immer wieder zurückzukommen zum nächsten Atemzug in den gegenwärtigen Moment. Erst war ich etwas erstaunt und auch sehr erfreut darüber wie einfach es mir gefallen ist immer wieder zu meinem Atem zurückzukommen (wir hatten diesen ‘Muskel’ im Winter Ashram intensiv trainiert). Die Schmerzen und die Migräne waren zwar nicht weg, jedoch hatte ich aufgehört zu leiden.
Nun begann ich die Schlaufen, die meine Gedanken immer wieder machen wollten genau zu beobachten (ich hatte ja viel Zeit ;-)). Ich experimentierte damit, wie schnell ich dieses Leiden hervorrufen und auch wieder loslassen kann oder dass je mehr ich mich auf meine Gedanken einlasse, mich damit identifiziere, desto pochender wird der Schmerz und intensiver mein Leiden.
Diese tiefe Erkenntnis, die ich in meinem ‘fliegenden Ashram’ erfahren habe, ist, dass die Präsenz immer bei mir ist, in jedem Augenblick, egal wie ich mich gerade fühle und alles was ich tun muss, ist zurückkommen zu meinem Atem und mich hineinfallen lassen in den gegenwärtigen Moment – so einfach.
Für immer dankbar für Chameli Ardagh, unseren Kreis und den Weg, den wir gehen.
SimoneRita